Anti-Diskriminierungstag: Diskriminierung verstehen – Sexismus abbauen – Impulse für eine gerechtere Gesellschaft

Den Auftakt unserer Workshop-Reihe gegen Diskriminierung machte der Tag zum Thema Sexismus am 27. Oktober 2024. Im Gemeindehaus in Melbach versammelten sich über 30 Menschen, vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, um sich gemeinsam dem Themenbereich zu nähern. Morgens um 10 Uhr starteten wir auch schon mit einer grundlegenden Einführung zu Diskriminierung. Dass Diskriminierung die im Grundgesetz verankerte Würde eines jeden Menschen angreift und weiter reicht als andere Formen der Ausgrenzung (wie zum Beispiel Mobbing), wurde den Teilnehmerinnen im Verlauf des Tages erst richtig deutlich. In Kleingruppen versuchten wir uns mit Hilfe eines Memories spielerisch komplexe Begriffe zum Thema anzueignen. Darunter war zum Beispiel das Wort „Heteronormativität“ – zugegeben ganz schön kompliziert für junge Menschen – hier ein Erklärungsversuch: hetero ist aus dem griechischen und bedeutet „verschieden, anders“ es steckt beispielsweise auch in heterosexuell, das bedeutet, dass verschiedene Geschlechter sich sexuell anziehend finden z.B. eine Frau und ein Mann. Normativität ist etwas, dass als „normal“ angenommen wird. Die Gesellschaft „zwingt“ Menschen dazu auch „normal“ zu sein, weil man sich sonst ausgeschlossen fühlt. Bringt man diese Begriffsteile zusammen heißt das, dass es eine Erwartung gibt normal zu sein, in diesem Fall heterosexuell zu sein. Das war ein ganz schön steiler Einstieg und unsere Köpfe haben da schon geraucht, weshalb es dann Gruppenspiele gab, bei denen sich alle austoben und auf positive Weise miteinander in Kontakt kommen konnten. Auch die schweren Themen brauchen zwischendurch etwas Leichtigkeit. Zurückgekommen zum sexistischen Alltag sind wir anschließend mit einer Analyse von Werbeanzeigen. Diese waren erschreckend und teilweise geradezu menschenverachtend. Wir haben uns Zeit genommen, die Bilder zu besprechen und auch darüber nachzudenken, wie wir auf sexistische Werbung reagieren können. Um das Thema noch etwas greifbarer zu machen, haben wir uns anhand von Fallbeispielen mit den Wirkungen von Diskriminierung auf Menschen beschäftigt. In kurzen Szenen haben uns Kleingruppen jeweils eine diskriminierende Situation gezeigt und alle haben versucht, sich einzufühlen und die Fehler der beteiligten Personen zu verstehen. Gemeinsam haben wir gesammelt, wie wir uns in Situationen verhalten können. Zum Abrunden des Tages konnten sich alle Menschen eine „emotional Support Tasse“ bemalen. Diese soll uns an unsere Stärken und Widerstand im Kampf gegen die Diskriminierung erinnern und uns helfen trotzdem gut durch den Tag zu kommen. In der Tagesauswertung war sichttbar, dass sich die jungen Teilnehmerinnen – leider – gut im Thema wiedergefunden haben und das Tagesziel über Diskriminierung aufzuklären und für mehr Achtsamkeit im Umgang mit anderen zu sorgen, erfüllt wurde.

Ein herzlicher Dank gilt BUNTer Leben, Demokratie Leben für die Förderung und der Kirchengemeinde Mittlere Wetterau sowie den engagierten Teamer*innen für ihre Unterstützung und die Bereitstellung der Räumlichkeiten.