Am 25. November fand im Gemeindehaus in Florstadt ein inspirierender Anti-Diskriminierungs Workshop statt, gefördert von der Initiative Bunter Leben. Der Tag, der um 10 Uhr startete, richtete sich an alle Interessierten und zog vor allem Jugendliche und junge Erwachsene an, um sich mit den drängenden Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Was ist Diskriminierung? Wie und wo zeigt sie sich? Wer erfährt Diskriminierung? Und wie können wir uns ihr entgegenstellen? Ziel war es, ein Bewusstsein für verschiedene Formen der Diskriminierung zu schaffen, über Vorurteile aufzuklären und Werkzeuge an die Hand zu geben, um diesen aktiv entgegenzutreten. Zu Beginn des Tages wurden, verschieden Formen von Diskriminierung, unter anderem, Begriffe wie Sexismus, Antisemitismus, Rassismus und Queerfeindlichkeit erklärt und mit Beispielsituationen greifbar gemacht. Für manche dieser Worte konnten die Jugendlichen bereits auf viel Wissen aus der Schule zurückgreifen. Andere Worte waren noch ganz unbekannt. Also haben wir uns gefragt: Was bedeuten sie? Und wen betreffen sie? Schnell wurde klar, dass Menschen nicht nur von einer, sondern mehreren Formen von Diskriminierung betroffen sein können und die Empörung darüber, wie lange und tief menschenfeindliches Verhalten in unser Gesellschaft verankert ist, war bei den Jugendlichen groß. Ein zentraler Programmpunkt war das Diskriminierungs-Barometer. Die Teilnehmenden hörten von konkreten Beispielen alltäglicher Diskriminierung und wurden gefragt: was denkt ihr dazu? Der Austausch zeigte, wie tief verwurzelt viele Vorurteile sind, aber auch, wie unterschiedlich Diskriminierung wahrgenommen wird. Hier war es den Veranstaltenden wichtig bestehende Stereotype aufzuklären und den Teilnehmenden durch mehr Wissen einen weiteren Blick auf diese Situationen zu bieten. Eine wichtige Erkenntnis des Tages war die Bedeutung der Deutungshoheit von Betroffenen: Diskriminierung kann nur dann bekämpft werden, wenn wir denen, die sie erleben zuhören und sie ernst nehmen. Der Tag war nicht nur von ernsten Gesprächen geprägt, Gemeinsam sorgten Gruppenspiele für Auflockerung und ein entspanntes Miteinander. Der kreative Höhepunkt des Workshops war die Gestaltung von Stoffbannern mit Botschaften wie “Love who you want” (”Liebe wen du willst”). In der Mittagszeit wurde gemeinsam das örtliche Friedensgebet mit dem Friedendlicht aus Bethlehem besucht. Gerade in Zeiten, in denen der Frieden brüchig erscheint, wurde die Bedeutung von Gemeinschaft und Respekt noch einmal deutlich spürbar. Abschließend hat dieser Tag gezeigt: Diskriminierung ist keine abstrakte Debatte, sondern ein Angriff auf uns und unsere Mitmenschen. In einer Welt, die zunehmend von Spannungen, Konflikt und Hetzte geprägt ist, braucht es mutige (junge) Menschen, die aufstehen – für Respekt, für Vielfalt, für Frieden. Gemeinsam können wir aktiv gegen Diskriminierung vorgehen und ein friedliches Miteinander fördern. Der Anti-Diskriminierungstag in Florstadt war ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Lasst uns diese Botschaft weitertragen: Eine andere Welt ist möglich, wenn wir sie gemeinsam gestalten.
Ein herzlicher Dank gilt BUNTerLEBEN, Demokratie Leben! für die Förderung und der Kirchengemeinde Florstadt sowie den engagierten Teamer*innen für ihre Unterstützung und die Bereitstellung der Räumlichkeiten.
