Ein Blick auf meine Wurzeln – meine Familie und ich

Am ersten Adventswochenende fand im schönen Pfarrhof in Hopfmannsfeld ein Seminar rund um das Thema Familie statt. Die Leitung hatte eingeladen sich vier Tage lang mit den eigenen Wurzeln zu beschäftigen. Wo komme ich her? Wie bin ich so geworden wie ich bin? Welche Themen haben meine Vorfahren mir mitgegeben? Diese und viele weitere Fragen hatten wir im Sinn. 

Einer der Teilnehmenden berichtet: 
„Freitags sind wir nach dem Frühstück mit mehreren Spielen draußen eingestiegen. Dabei gingen wir auch zu einem nahe gelegenen Baum auf einer Wiese neben Haus und Kirche und machten dort eine kleine Meditation mit dem Baum, begrüßten ihn und spürten die Wurzeln unter unseren Füßen. Als wir danach wieder in unseren Arbeitsraum reingegangen sind, haben wir unsere Kraftgegenstände zur Hand genommen, um sie in unsere Mitte zu legen. Jede*r hat eine Baumscheibe bekommen, darauf den eigenen Namen geschrieben, ein Symbol für den Kraftgegenstand darauf gemalt und auch eins für das Gefühl draußen bei der Meditation mit dem Baum.“

Die Baumscheibe diente den Teilnehmenden als Notizbuch und kreative Arbeitsfläche durch den Seminarprozess hindurch. Auf den Bildern ist zu sehen, wie sie in einer Einzelarbeitsphase weiter ausgestaltet wurden. Nachdem der Donnerstag dem Ankommen im Haus und mit der Gruppe gewidmet war, gab es am Freitag nach dem geschilderten Morgen Zeit damit jede*r ein eigenes Genogramm (also so etwas ähnliches wie ein Stammbaum, nur mit weiteren wichtigen Daten) anfertigen konnte. Diese wurden in mehreren Runden zu zweit und mit der Gruppe besprochen und um Erkenntnisse, Fragen oder bestimmte Themen ergänzt. Eine Massagerunde zur Entspannung beruhigte die rauchenden Köpfe und tat dem Köper gut.

Nach einer Morgenrunde an der frischen Luft wurde der Samstag genutzt um Themen von einzelnen Menschen psychodramatisch zu bearbeiten. Drei Protagonist*innenspiele füllten die Seminarphasen des Tages. Alle Teilnehmenden waren vertraut mit dieser Arbeitsform und konnten sich gut einlassen, wodurch die Lebensgeschichten der Einzelnen von der Gruppe getragen bearbeitet werden konnten.  Familiäre Beziehungen sowie Schwierigkeiten und deren Übertrag auf andere Beziehungen wurden wahrnehmbar. Durch die Übernahme der verschiedenen Rollen konnten im Spiel neue Strategien erprobt und überraschende Perspektiven eingenommen werden. 

Auch der Sonntagmorgen startete mit einer Aktivierung an der frischen Luft, sodass wir uns danach der Fortsetzung der psychodramatischen Arbeit widmen konnten. Abschluss des Seminars bildete wieder die kreative Bearbeitung der eigenen Baumscheibe sowie eine gemeinsame Reflexion und die Überreichung eines imaginären Geschenkes für jede*n Teilnehmer*in. 
Rund um die Arbeitsphasen wurde gemeinsam gekocht, gegessen und entspannt. Die ländliche Umgebung des Pfarrhofs lud zu Spaziergängen ein und die Abende wurden durch gemütliches Beisammensein in der Gruppe abgerundet.